Gelenkbeschwerden

Es gibt im menschlichen Körper mehr als 300 verschiedene Gelenke, von kleinen Gelenken wie Finger- und Zehengelenken bis hin zu großen Gelenken wie etwa dem Kniegelenk. Sie sind wichtig für die Beweglichkeit und für unsere Fortbewegung. Durch die tägliche Beanspruchung und Belastung ist es aber möglich, dass im Laufe des Lebens Beschwerden an den Gelenken entstehen.

Gelenkbeschwerden können verschieden Ursachen haben:

Gelenkverletzungen

Verletzungen der Gelenke treten häufig beim Sport oder bei der Arbeit auf, können aber auch bei alltäglichen Tätigkeiten entstehen. Neben Knorpelverletzungen kommen vor allem Bandverletzungen oder Verletzungen des Innen- oder Außenmeniskus im Kniegelenk häufig vor. Folgen einer entsprechenden Verletzung können Schmerzen und ein Anschwellen des betroffenen Gelenkes und der umgebenden Weichteile sein. Es finden sich Blutergüsse, Prellmarken und die betroffene Extremität kann nicht mehr richtig bewegt oder belastet werden. In diesem Fall ist die genaue diagnostische Abklärung der Gelenkverletzung unerlässlich. Hierzu kommen nach der klinischen Untersuchung bildgebende Verfahren wie die Röntgendiagnostik und in seltenen Fällen auch die CT- oder MRT-Diagnostik (Computertomographie oder Kernspintomographie) zum Einsatz. Abhängig vom Ausmaß und der Lokalisation der Gelenkverletzung kommen therapeutisch oft konservative (nicht operative) Maßnahmen wie Schonung und die Ruhigstellung des Gelenkes in einer Schiene oder Orthese zur Anwendung. Häufig muss das verletzte Gelenk eine Zeit lang an Unterarmgehstützen entlastet werden. Schmerzen werden durch Kühlung und mit geeigneten Medikamenten behandelt. Schwere Gelenkverletzungen werden dagegen oft operativ versorgt. Dabei werden, abhängig vom genauen Verletzungsmuster, sowohl arthroskopische als auch offen-chirurgische Operationsverfahren angewendet.

Gelenkverschleiß

Die Arthrose (Gelenkverschleiß) gilt als typische Alterserscheinung. Der Abbau der Knorpelsubstanz, die normalerweise als Puffer zwischen den Gelenken dient, führt zu typischen Schmerzen im Gelenk. Zu Beginn der Erkrankung kommt es häufig zu Anlaufschmerzen, im weiteren Verlauf auch zu Dauerschmerzen und zu knackenden Geräuschen des betroffenen Gelenkes sowie zu Einschränkungen der Gelenkbeweglichkeit. Entzündliche Prozesse in den Gelenken stellen sich häufig als Folge des Gelenkverschleißes ein. Eine frühzeitige Arthrosebehandlung kann helfen, die Gelenkbeweglichkeit zu erhalten und einen künstlichen Gelenkersatz zu verhindern oder zu verzögern. Dabei stehen zunächst konservative Behandlungsverfahren wie Medikamente und Physiotherapie im Vordergrund. Erst wenn diese Therapieoptionen ausgeschöpft sind und nicht den gewünschten Erfolg gebracht haben, sollten auch operative Maßnahmen wie Umstellungsoperationen oder der Einsatz einer Gelenkendoprothese diskutiert werden.

Gelenkentzündungen

Eine Entzündung der Gelenkinnenschicht (Gelenkschleimhaut) ist eine Reaktion des Körpers auf schädliche Reize. Entzündungsreaktionen werden durch das Immunsystem ausgelöst und dienen dazu, Fremdstoffe oder Krankheitserreger (z.B. Bakterien) aus dem Gelenk zu eliminieren. Bei einer Entzündung der Gelenkschleimhaut schwillt diese an und produziert vermehrt Flüssigkeit, ein Gelenkerguss entsteht. Ursache kann eine Überlastung des betroffenen Gelenkes sein, gelegentlich aber auch eine Autoimmunerkrankung wie die Rheumatoide Arthritis (Rheuma). Neben der Gelenkschwellung kann sich eine Gelenkentzündung auch durch Schmerzen, Rötung, Überwärmung oder durch eine eingeschränkte Gelenkfunktion bemerkbar machen. Entscheidend für die richtige Behandlung ist die frühzeitige diagnostische Abklärung. Hierzu dienen bildgebende Verfahren wie Röntgen oder die Skelettszintigraphie, Laboruntersuchungen oder auch die Punktion des Gelenkes. Dabei wird die Gelenkflüssigkeit auf Entzündungszellen oder Krankheitserreger untersucht. Abhängig von der genauen Ursache werden Gelenkentzündungen durch Ruhigstellung und Kühlung oder mit entzündungshemmenden Medikamenten (z.B. Antibiotika, Salben) behandelt, seltener werden aber auch operative Maßnahmen wie die Entfernung der Gelenkschleimhaut, die Spülung des Gelenkes oder Gelenkersatzoperationen notwendig.